Anleitung zur Montage von Aluminium-Verbundplatten als Fassadenverkleidung im Außenbereich

Aluminium-Verbundplatten sind eine moderne, langlebige Lösung für Fassadenverkleidungen im Außenbereich. Diese Anleitung beschreibt die korrekte Montage auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium. Dabei werden sowohl die mechanische Befestigung mit Schrauben als auch die Möglichkeit der Verklebung erläutert.

Materialien und Vorbereitung

Auswahl der Unterkonstruktion

Bevor Sie mit der Montage beginnen, muss die Unterkonstruktion korrekt gewählt und vorbereitet werden. Diese kann aus Holz oder Aluminium bestehen. Beide Materialien sind für den Außenbereich geeignet, jedoch muss die Unterkonstruktion robust genug sein, um das Gewicht der Platten und eventuell zusätzliches Dämmmaterial zu tragen.

Anforderungen an die Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion muss stabil und witterungsbeständig sein.
Sie sollte eine Hinterlüftung von mindestens 40 mm aufweisen, um Überhitzung und Feuchtigkeitsstau zu verhindern.
Das Montagematerial (Schrauben, Dübel) muss zum Untergrund passen (z. B. Holz, Beton, Mauerwerk).

Wahl der Befestigungsmethode

Im Außenbereich gibt es zwei gängige Befestigungsmethoden:

Verschraubung: Die einfachste und sicherste Methode, besonders geeignet für größere Fassadenflächen.
Verklebung: Möglich für kleinere Projekte im Privatbereich, jedoch nur mit speziellen Klebstoffen wie OttoColl M500.

Hinweis: Für gewerbliche Anwendungen sollte die Verklebung nur mit speziell zugelassenen Klebern erfolgen. Einige Klebstoffe erfordern Schulungen, um eine fachgerechte Anwendung sicherzustellen.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Montage

1. Unterkonstruktion anbringen

Befestigen Sie die Unterkonstruktion fest am Untergrund. Achten Sie dabei auf den richtigen Abstand zwischen den Latten, um eine stabile Basis zu schaffen.
Halten Sie einen Befestigungsabstand von maximal 450 mm ein.
Sorgen Sie für die Hinterlüftung der Fassade mit einem Abstand von mindestens 40 mm zwischen den Platten und der Wand.

2. Aluminium-Verbundplatten zuschneiden

Bevor Sie die Platten an der Unterkonstruktion anbringen, müssen diese entsprechend den gemessenen Maßen zugeschnitten werden. Verwenden Sie dazu eine feinzahnige Säge, um saubere und präzise Kanten zu erzielen.

Alu Verbundplatten richtig bohren

3. Bohrlöcher für die Befestigung setzen

Alu Verbundplatten richtig sägen

Fix- und Gleitpunkte

Da Aluminium-Verbundplatten sich bei Temperaturänderungen ausdehnen, ist es wichtig, bei der Montage zwischen Fix- und Gleitpunkten zu unterscheiden:

Fixpunkt: Befindet sich in der Mitte der Platte und sorgt für eine feste Verankerung. Hier wird das Bohrloch so groß gewählt, dass die Schraube fest sitzt.
Gleitpunkte: Erlauben der Platte, sich bei Temperaturschwankungen auszudehnen. Das Bohrloch muss hier größer sein als der Schraubendurchmesser.

Bohrlochdurchmesser berechnen

Der Durchmesser der Gleitpunkte wird durch folgende Formel ermittelt:

Durchmesser des Befestigungsmittels + (Abstand vom Fixpunkt zum Plattenrand in Metern x 2) = Bohrdurchmesser für Gleitpunkte.

Positionierung der Gleit- Fixpunkte bei Ein- & Mehrfeldplatten

Einfeldplatte: Wird nur auf zwei Latten montiert. Hier kann der Fixpunkt nicht immer zentral gesetzt werden. Stattdessen wird er meist mittig auf eine Seite verlagert.

Mehrfeldplatte: Hat mehrere Auflagepunkte. Der Fixpunkt wird hier an der zentralsten Stelle gewählt.

4. Montage der Platten

Befestigung der ersten Platte

Beginnen Sie mit der ersten Platte, indem Sie sie mit Schrauben an der Unterkonstruktion befestigen.
Ziehen Sie die Schraube am Fixpunkt fest an, während die Schrauben an den Gleitpunkten nur leicht angezogen werden, um Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

Weitere Platten anbringen

Setzen Sie die weiteren Platten nacheinander ein und achten Sie darauf, dass die Fugen zwischen den Platten den erforderlichen Abstand für die Ausdehnung bieten.
Nutzen Sie Fugendichtbänder oder EPDM-Bänder, um die Fugen vor Feuchtigkeit und Insekten zu schützen.

5. Fugenbildung und Abdichtung

Zwischen den Platten muss eine sogenannte Schattenfuge eingehalten werden. Diese sollte mindestens so breit sein wie die Plattenstärke (meist 6 mm). Verwenden Sie Fugendichtbänder oder EPDM-Bänder, um die Fugen abzudichten und langfristig vor Feuchtigkeit zu schützen.

6. Abschlusskanten und Profile

Zur optischen und funktionalen Abrundung der Fassadenverkleidung können Abschlussprofile verwendet werden:

Verbindungsprofile: Um den Übergang zwischen zwei Platten sauber zu gestalten.
Eckprofile: Für saubere Kanten an Ecken der Fassade.
Abschlussprofile: Für den oberen oder unteren Rand der Verkleidung, um einen sauberen Abschluss zu gewährleisten.

Alternativ können die Platten durch V-Nut-Fräsen an den Kanten präzise gebogen werden, um ein nahtloses Erscheinungsbild ohne zusätzliche Profile zu erzeugen.

Empfehlungen für die Befestigung

Schrauben und Befestigungsabstände

Die Schrauben sollten in regelmäßigen Abständen gesetzt werden, um die Platten stabil zu befestigen. Achten Sie darauf, dass der Abstand zwischen den Schrauben nicht mehr als 450 mm beträgt. An den Plattenrändern sollte ein Abstand von mindestens 25 mm eingehalten werden.

Hinterlüftung und Wärmedämmung

Eine ordnungsgemäße Hinterlüftung ist entscheidend, um Hitzestau und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Lassen Sie zwischen den Platten und der Wand mindestens 40 mm Abstand. Wird zusätzlich eine Wärmedämmung installiert, achten Sie darauf, dass auch hier genügend Raum für Luftzirkulation vorhanden ist.

Pflege und Wartung

Nach der Montage sollten Sie die Fassadenverkleidung regelmäßig auf Schäden oder Verschmutzungen überprüfen. Eine fachgerechte Reinigung mit milden Reinigungsmitteln erhält die Optik der Platten und schützt sie vor witterungsbedingtem Verschleiß.

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